Hallo liebe Aquarianer(innen),
bevor ich hier in die Materie eintauche, wollte ich euch mal ein wenig Einblick in mein
bisheriges Aquarianerleben- und Schaffen geben.
Begonnen hat wohl alles, mit einem 100 Liter Aquarium meines Vaters in den frühen 60er Jahren, worin er Zwergrasbora und Ähnliche pflegte, und sogar nachzog. Das war damals
noch nicht Normal. Das Aquariumglück endete als ich mit 2,5 Jahren die Fütterung übernahm und ein ganze Dose Tetramin einfüllte. Die Geschichte weiß ich zum Glück nur noch aus Erzählungen und kann mich an das Donnerwetter meines Vaters nicht mehr erinnern.
Durch Bauen, Umzug etc. hat mein Vater sein Hobby dann für ein paar Jahre aufgegeben. Der kleine Peter war aber hoffnungslos infiziert. Im zarten Alter von 5 oder 6 Jahren unternahm ich dann erste Streifzüge mit Eimer und Kescher zu den Feuchtgebieten meiner Heimat. Da ich zu meinen Eltern nichts anschleppen durfte, war die eine Folge meiner Taten, dass meine Mutter meine Matschstrümpfe und Hosen waschen, und die Schuhe mit Papier ausstopfen musste. Die jeweiligen Fänge gingen in den damals unerschöpflichen Vorrat an alten grossen Bonbongläsern meiner Oma. Diverse Lurche, Eidechsen, Schlangen und natürlich Fische wurden gehalten, und auch leider mangels Sauerstoff umgeworfen. Groppen und Elritzen mochten das gebotene Milieu überhaupt nicht, Stichlinge schon eher, soweit ich mich erinnere.
Das Ganze habe ich dann mehr (z. B. in den Sommerferien) oder weniger intensiv bis zu
meinem 12. oder 13. Lebensjahr betrieben. Natürlich dann in Aquarien und Terrarien, damals noch mit Stahlrahmen. Dann wurden andere schöne Dinge erst mal wichtiger.
Mein Vater hingegen baute sich einen Wohnraum als Aquarienraum aus, die angegliederte Küche wurde Quarantänestation und Wasserpanschraum. Mitte der siebziger Jahre war ein 2,50 Meter Becken schon ungewöhnlich. Es wurde im Stil eines holländischen Pflanzenaquariums betrieben. Der Hauptbesatz waren Wildfangdiskus und
Altum Skalare, daneben ca. 200 rote Neon und diverse Corydoras. Ich kann mich an manchen schönen gemeinsamen Abend vor dem Aquarium erinnern, aber auch an die Mühsal mit etlichen Kanistern Wasser an einer Quelle im Wald zu holen. Das Wasser kam spärlich, aber die Quelle besaß damals einen derartigen Bekanntheitsgrad unter Aquarianern, dass die Leute teilweise über 100 Kilometer fuhren, um dieses Wasser zu holen. Manchmal gab es im Wald Wartezeiten von über einer Stunde, denn es konnte immer nur 1 Kanister befüllt werden.
Die Zeit ging, das Aquarium ging, ich hatte nach meiner Ausbildung nichts Besseres vor eine Firma, und etwas später eine Familie zu gründen und ein Haus zu renovieren. Etwa
1987 habe ich dann aber wieder mit einem zunächst kleinen Aquarium angefangen. Diese
private Anlage ist dann schön organisch auf 3500 Liter Inhalt gewachsen. Fische in meinem Fokus sind irgendwie fast immer die Südamerikaner.
Nach 25 Jahren erfolgreicher Selbstständigkeit habe ich dann den ganzen Bettel hingeworfen. Der eine oder andere normale private Tiefschlag haben sicher auch dazu beigetragen, dass ich mein Leben sagen wir etwas umgekrempelt habe. Jetzt gilt, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe.
Am Anfang – wir sind ja hier in Deutschland – mussten erst mal ein paar obligatorische Dinge erledigt werden: Also Sachkundenachweis beim BNA, Genehmigung nach § 11 Tierschutzgesetz, Raum ausbauen und herrichten, Anlage bauen und in Betrieb nehmen.
Jetzt kann ich jeden Tag in meinen ca. 16.000 Litern Fische pflegen.
Ist das nicht toll?
Nette Kontakte zu Aquarianern sind natürlich auch nicht zu verachten.
Lieben Gruß
Peter