Hallo Volkmar,
so ein Jammer die armen Heckel.
Ich weiß gar nicht mehr wie oft ich schon Fische versandt habe. Im übrigen noch nie mit einem Verlust der Fische.
Hier mal ein paar Regeln zum Versand oder besser zur Verpackung, welche sich im Laufe der Zeit herausgebildet haben.
-Grundsätzlich beginnt der Versand schon 2 Tage vorher. Die Fische sollten ab 2 Tage vor dem Fang und Einpacken nichts mehr zu fressen bekommen, damit ihr Darm möglichst entleert ist. Das schadet überhaupt nicht, führt aber dazu, dass die Wasserbelastung des wenigen Wassers im Versandbeutel reduziert wird.
- in den Versandbeutel gehört das Wasser aus dem Hälterungsbecken. Einwandfreies Wasser vorausgesetzt, aber das sollte ja sowieso klar sein für die Haltung von Fischen.
-Faustregel 1/3 Wasser - 2 Drittel Luft. Den ersten Beutel schön stramm aufblasen (Sauerstoff, komprimierte Luft je nach Fisch) und mit stabilen Gummibändern verschliessen. Den zweiten Beutel stramm darüber und ebenfalls verschliessen. Bei Arten mit Stacheln, z. B. an den Pectoralen hilft es zwischen den ersten und zweiten Beutel noch mehrlagig Zeitungspapier einzubauen. Wenn der innere Beutel Schaden nimmt kann so das Wasser nur soweit austreten, bis der Austritt sich auf Geamtniveau des 1. und 2. Beutelvolumens ausnivelliert hat.
- im Winter das Verpackungsmaterial und die Styroporbox auf Raumtemperatur vorwärmen.
- Ist noch ein Umkarton vorhanden ist das im Winter ebenfalls hilfreich. In die Box kommen auch noch von allen Seiten mehrlagiges Zeitungspapier.
- in der Zeit von Anfang November bis etwas Mitte März - kommen zusätzlich noch Heat Packs zum Einsatz. Bei wärmeliebenden Arten, z. B. Diskus kommen 2 Stück Heat Packs in die Normalbox. Kriterium für den Einsatz ist eine zu erwartende Nachttemperatur von unter +8°C. Ab Temperaturen von unter -10°C versenden wir nicht mehr, und verschieben die Auslieferung auf wärmere Tage.
- inbesondere im Winter ist darauf zu achten, dass der Deckel der Styporbox richtig sitzt, und ausserdem ist dieser zusätzlich mit KLebeband zu sichern.
- wer bis hierher alles richtig gemacht hat, aber bei der Auswahl des Spediteurs sparen will, handelt fahrlässig. Es gibt Spezialfrachtführer, z. B. Go, die sind nicht billig aber im warsten Sinne des Wortes preiswert! Die normalen Lieferdienste gehen eben nicht tiergerecht genug mit den Sendungen um, und/oder garantieren auch nicht die Ankunftsuhrzeit. Das bedeutet ein hohes Risiko für den Inhalt. Günstigere Möglichkeiten über Mitfahrzentralen sollen auch funktionieren. Das ist aber eher etwas für den Privatmann.
Bei dieser beschriebenen Versandart, garantieren wir die lebende Ankunft der Tiere.
- ein neues Thema wäre jetzt noch, was macht man mit den angekommenen Fischen, und wie setzt man diese ein?
Aber ich denke das führt erstmal zu weit.
LG
Peter